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Die “Monti Pisani”

 

 Die Apuanischen Alpen, die sich in Nord-Süd Richtung entlang der “Marmorküste” bei Carrara und Massa erstrecken, finden bei Pisa,  in der weiten Mündungsebene des Arno, ihren Abschluß in einer kleinen Berggruppe, den Monti Pisani (oder auch Monte Pisano - da streiten die Gelehrten noch...).
Im Nordwesten der Toskana gelegen unterscheidet sich die Gegend doch sehr von der “typischen” Toskana um Siena und Arezzo, mit ihren sanften Hügeln und befestigten Städtchen. Hier herrschen die weite Flussebene vor und eher schroffe Berge.

Touristen verirren sich nur wenige hierher, es trifft sich alles in Pisa, am schiefen Turm. Ein Stück Toskana das noch den Einheimischen gehört, das ganze Jahr über, nicht nur außerhalb der Saison.
Es ist eine ländliche Gegend ohne größere Industrie, die Landwirtschaft noch entsprechend wichtig. In der fruchtbaren Ebene wird allerlei Ackerbau betrieben und an den Flanken der Berge wächst vor allem eines, Oliven.

Schon in der Antike gab es hier Oliven, nur wenige allerdings, denn die Berge waren dicht bewaldet und die Ebene nicht nutzbar, nur Malariaverseuchtes Sumpfland.
Geschätzt hat man das Öl dieser Bäume aber schon damals, nur war an eine weitere Kultivierung lange nicht zu denken.
Die Menschen lebten von den Wäldern, den Kastanien und Wildschweinen und von der Wolle ihrer Schafe, die in den vielen Mühlen entlang der steilen Bäche gewalkt wurde. Hinzu kam die Ledermacherei und die Kalkgewinnung in den Steinbrüchen.
Erst durch die Vereinigung großer Gebiete unter einem Feudalherren, dem Erzbischof von Pisa beispielsweise, oder dem großen Kartheuser-Kloster in Calci, war es möglich das Projekt “Olivenanbau” in Angriff zu nehmen.

Für Wein ist die Gegend schlecht geeignet, aber Oliven gedeihen auf den kalkhaltigen Böden der Berghänge ganz ausgezeichnet.
So mußten ganze Generationen von Fronbauern und Leibeigenen die Wälder roden und Terrassen anlegen. Endlose Mauern wurden gebaut, Mutterboden eingebracht und noch extra kalkhaltige Erde zugemischt; dann die ersten Bäume gepflanzt.
Bis auf ca. 350 Meter Höhe hat man sich die immer steiler werdenden Hänge hinaufgearbeitet, darüber steigt das Risiko von Frostschäden zu sehr an, denn durch ihre exponierte Lage kann es überraschend kalt werden in den Monti Pisani.

Jahrhunderte lang wurden die Pflanzungen kultiviert, bis nach dem zweiten Weltkrieg auch hier die Landflucht begann. Kaum einer wollte mehr die harte Arbeit auf sich nehmen, mit der so wenig Geld zu machen war. Immer mehr Bauern gaben auf, oder versuchten “nebenher” die Olivenhaine noch in Schuß zu halten. Ende der 70er Jahre kam dann der große Brand, der weite Teile der Anbaufläche erfaßte.
Es hätte nun sehr viel Mühe bedeutet die Gelände zu säubern und zu versuchen aus den alten Wurzelstücken, die solch ein Feuer meist überstehen, wieder neue Bäume zu ziehen. Jahrelang hätte man den Wildwuchs zurückschneiden, die Wege in Schuß halten müssen, bis wieder die ersten Oliven zu ernten gewesen wären.
Das war es den meisten nicht wert, die Gegend wurde aufgegeben.
Erst Ende der 80er Jahre wurden die Berge wiederentdeckt, seither wurden immer mehr der überwucherten Haine und zerfallenen Häuser aus ihrem Dornröschenschlaf befreit.

Eine neue Generation von Olivenbauern hat sich gebildet, die sich entsprechend dem generellen Trend in der Toskana -  weg von der Quantität, hin zur Qualität - bemüht aus den sehr guten Voraussetzungen in den Monti Pisani das Beste zu machen.
Mit einigem Erfolg - nicht umsonst führt die STRADA DEL´ OLIO, die erst vor Kurzem ausgewiesene Straße des Olivenöls direkt am Fuße der Monti Pisani entlang!

Sie hätten gerne weitere Informationen? Schreiben Sie an: post@olivenoel.ws

© by Willy Schmitz
Die Fotos sind teils von
Willy Schmitz - die wirklich guten von Andreas Klehm:
 www.klehm-photography.de

Wie das Öl, so ist auch diese Web-Site Handarbeit, deshalb auch etwas grobschlächtig geraten.
Ich werde versuchen daran zu arbeiten, auch was die Aktualisierung angeht.
Verbesserungsvorschläge sind stets willkommen!

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