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          Wiedergeburt!

 

 


Totale Entspannung nach dem Katastrophenjahr 2011!

Obwohl es erst so gar nicht danach aussah. Die Bäume hatten ja unter der Trockenheit schon sehr gelitten, weitere Spuren hinterließ der außerordentlich kalte Winter. Nicht nur Wasserpumpen und Solarkollektoren waren dem nicht gewachsen, auch die Oliven hatten viele Schäden erlitten. Anfang Februar tobte ein regelrechter “Blizzard” über die Monti Pisani, hinterließ entwurzelte Bäume, abgerissene Äste und unter der Last zusammen gebrochenen Pinien. Die Schneewehen waren gerade um die Häuser herum, wo sich der Wind fangen konnte, teils so hoch, dass die Gemeinde tatsächlich einen Bagger schicken musste, um den Weg ins Dorf frei zu machen.
Dem war auch unser neues Gewächshaus nicht gewachsen. Es blieb nur mehr ein Knäuel aus verbogenem Aluminium und geborstenen Scheiben übrig.
Als es an den Baumschnitt ging, offenbarte sich dann auch das ganze Ausmaß der Schäden. Die trockenen Zweige hatten dem Sturm nicht viel entgegen zu setzen und knickten einfach weg. Was dem trotzen konnte, litt danach unter der Kälte die viel Frostaufbrüche verursachte.
Die Potatura konnte sich deshalb nicht darauf beschränken etwas auszulichten und Wassertriebe zu entfernen, wir mussten doch recht radikal zu Werke gehen um die mitgenommenen Bäume von den Schäden zu befreien.
Nach dem Baumschnitt sah der Hain denn auch sehr traurig aus und wir fürchteten schon es würde Jahre dauern, bis sich alles wieder erholt hätte.
Aber einmal mehr hat uns die Vitalität der Oliven überrascht.
Vom Schnitt angeregt begann es schnell überall zu sprießen und der viele warme Regen im April ließ sie regelrecht explodieren.
Das waren auch die perfekten Voraussetzungen für eine üppige Blüte, die prompt folgte. Es war eine Freude die Bäume derart wieder-erstarkt zu sehen.
Die kleinen Früchte wuchsen schnell heran, aber es begann auch wieder früh sehr trocken zu werden.
Die natürlichen Reservoire konnten kaum wieder ganz aufgefüllt sein, das war jedem klar und die Gemeindeverwaltungen waren schon aufgefordert worden rationalisierunspläne zu erarbeiten, wenn im Sommer wieder die große Knappheit kommen sollte.
Wir stellten uns darauf ein, dass von den üppigen Früchten nicht viel übrig bleiben würde, die Cascola sicher so schlimm ausfallen würde wie 2011.
Umso größer war die Freude, als wir Anfang Oktober zur Ernte aus Deutschland anreisten.
Die Bäume hingen doch noch ziemlich voll, vor allem aber beeindruckten uns die Oliven. So große, pralle, makellose Früchte hatten wir noch nie gehabt. Offensichtlich hatten die Bäume, die im vergangenen Jahr gar nichts trugen, die ganze Energie aus zwei Jahren in diesen Jahrgang gepumpt. Dazu kam, dass der harte Winter anscheinend auch die Olivenfliege stark dezimiert hatte. Weit und breit nur herrlich gesunde Oliven.
Um das Glück perfekt zu machen, waren sie auch noch nicht so weit, dass gleich mit der Ernte begonnen werden musste und wir konnten ganz entspannt alles vorbereiten und warten, dass die ersten kühlen Nächte kommen.
Kälte gab es dann reichlich und leider auch etwas viel Regen, was die Arbeit teils sehr hart machte, aber das gewonnene Öl hat für alle Mühsal entschädigt.
Ein phantastischer Jahrgang!
Dank der guten Vorbereitung - Satu hatte fast an allen Bäumen vor der Ernte die wilden Triebe abgeschnitten, was das Netze-legen sehr vereinfachte - und des sauberen Baumschnittes im Frühjahr, lief alles wunderbar.
Und es wollte gar nicht mehr aufhören, die Oliven blieben fest an den Bäumen hängen und reiften so langsam weiter, dass wir bis zur letzten Pressung am 5. Dezember noch grüne Oliven fanden.
Gepresst haben wir dieses Jahr erstmals nicht in unsere angestammten Ölmühle in Caprona, sondern in einem kleinen privaten Frantoio südlich des Arno, wo etwas mehr Wert gelegt wird auf Organisation und Qualität. Da hatte die Genossenschaft dies Jahr so ihre Probleme. Und nach einem anstrengenden Erntetag noch 6 Stunden in der Ölmühle zu verbringen, macht einfach keinen Spaß!
Insgesamt wurde es überraschend zum besten Jahr, das wir je hatten.
Wir haben zwar schon mehr Oliven geerntet, aber dank der sehr hohen Ausbeute, die wir über den gesamten Erntezeitraum hatten, noch nie mehr Öl gemacht.
Und was die Qualität angeht ist es sowieso absolute Spitze geworden!

Sie hätten gerne weitere Informationen? Schreiben Sie an: post@olivenoel.ws

© by Willy Schmitz
Die Fotos sind teils von
Willy Schmitz - die wirklich guten von Andreas Klehm:
 www.klehm-photography.de

Wie das Öl, so ist auch diese Web-Site Handarbeit, deshalb auch etwas grobschlächtig geraten.
Ich werde versuchen daran zu arbeiten, auch was die Aktualisierung angeht.
Verbesserungsvorschläge sind stets willkommen!

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